Character Culture: Wie Labubu die Designwelt beeinflusst

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Labubu ist mehr als nur eine Sammelfigur – es ist ein visuelles Phänomen. Die Figur aus dem Hause POP MART hat sich in den letzten Jahren zur Ikone einer neuen Designästhetik entwickelt. Zwischen Kawaii und Creepy, Niedlichkeit und Schrägheit, bewegt sich Labubu auf einem gestalterischen Grat, der besonders Designer*innen, Kreative und Marken weltweit inspiriert. Dieser Beitrag zeigt, warum gerade diese eigenwillige Figur so einflussreich ist und wie sie ein neues Kapitel visueller Popkultur mitgeschrieben hat.

Die Herkunft von Labubu und die Geschichte hinter dem Charakter

Labubu wurde von dem in Hongkong lebenden Künstler Kasing Lung erschaffen. Lung ist ein Illustrator und Designer mit einer besonderen Vorliebe für skurrile, emotionale und märchenhafte Figuren. Inspiriert von westlichen Kinderbuchillustrationen, japanischem Kawaii-Stil und dunkler, fast schon grotesker Ästhetik, entwickelte er Labubu ursprünglich als Teil seiner eigenen künstlerischen Welt: „The Monsters“. Diese Figuren leben in einem surrealen Universum, in dem das Fremde ebenso willkommen ist wie das Fantastische.

Labubu, mit seinen großen Augen, wilden Zähnen und zotteligen Ohren, sticht aus dieser Welt hervor – eine Figur, die zugleich kindlich und wild wirkt, charmant und leicht beunruhigend. POP MART, ein chinesisches Unternehmen, das sich auf Designertoys und Collectibles spezialisiert hat, nahm Kasing Lungs Entwurf auf und machte Labubu zur Serienfigur. Seitdem ist Labubu fester Bestandteil vieler Blind Box-Serien – mit immer neuen Varianten, Outfits und Themen.

Warum Labubu zum visuellen Trend geworden ist

Labubu steht exemplarisch für einen ästhetischen Wandel in der visuellen Kultur: weg von perfekten, stromlinienförmigen Markenbildern, hin zu Ecken, Kanten und Charakter. Die Figur ist bewusst nicht „hübsch“ im klassischen Sinn. Sie strahlt etwas Unangepasstes aus, das im digitalen Raum – besonders auf Plattformen wie Pinterest, Instagram und TikTok – viral geht.

Visuelle Wiedererkennbarkeit ist heute wichtiger denn je. In einer Welt voll gleichförmiger Moodboards, generischer Stockfotos und perfektionierter Corporate Designs wirkt eine Figur wie Labubu wie ein gestalterischer Befreiungsschlag. Sie ist eigen, originell und voller Persönlichkeit – genau das, was viele moderne Brands und Kreative suchen.

Zwischen Weird, Cute & Collectible: Was den Look ausmacht

Labubu bewegt sich in einem ästhetischen Zwischenraum. Einerseits niedlich – große Augen, kleine Statur, verspielte Gestik. Andererseits besitzt die Figur Zähne, Krallen und eine leicht verstörende Ausstrahlung. Diese Ambivalenz macht sie so spannend. Sie wirkt wie ein Charakter aus einem Tim-Burton-Film, der im Hello-Kitty-Universum gelandet ist.

Die Mischung aus Cute & Creepy bedient gleich mehrere kulturelle Sehnsüchte: Kindlichkeit, Nostalgie, aber auch Subversion. Genau darin liegt ihre Stärke – und ihre gestalterische Anwendbarkeit. Labubu wird auf Prints gedruckt, auf Stickern gesammelt, als Hintergrundbild genutzt oder sogar als Moodboard-Element in Branding-Projekten.

Character Design als Stilmittel in Mode, Grafik und Branding

Figuren wie Labubu beeinflussen nicht nur Sammler*innen. Sie schlagen auch Wellen in Grafikdesign, Mode und Markenkommunikation. Character Design wird vermehrt als narrative Komponente in Designsystemen eingesetzt. Statt abstrakten Logos oder Symbolen treten Figuren auf den Plan, die Haltung zeigen und Emotionen transportieren.

Gerade für junge Marken mit popkultureller Nähe – etwa in den Bereichen Fashion, Beauty, Gaming oder Lifestyle – bietet Character Design einen hohen Wiedererkennungswert. Labubu zeigt, wie emotional, verspielt und gleichzeitig tiefgründig ein Charakter wirken kann. Und das funktioniert auch im Merchandise, im Packaging oder im Storytelling auf Social Media.

Mehr zur Gestaltung visueller Identitäten findest du hier: Design bei NABER Studios

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Welche Emotionen und Codes Labubu aktiviert

Labubu aktiviert bewusst ambivalente Emotionen: Es ist gleichzeitig süß und wild, verspielt und unangepasst. Diese emotionale Tiefe ist kein Zufall. Die Figur wurde so entworfen, dass sie keine glatte Oberfläche bietet – sondern Interpretationsspielraum. Damit passt sie hervorragend in eine Zeit, in der Identität fragmentierter, fluider und individueller geworden ist.

Labubu steht für eine Ästhetik, die sich nicht einordnen lässt. Für Marken bedeutet das: eine Möglichkeit, sich klar vom Mainstream abzugrenzen – durch Charakter, durch Haltung und durch visuelles Storytelling.

Fazit: Charakter zeigen heißt auch Haltung zeigen

Labubu ist weit mehr als ein virales Phänomen. Die Figur steht für eine neue Designhaltung – eine, die bewusst Unperfektes zulässt, Emotionen zulässt und Narrative zulässt. In einer visuellen Welt, die oft von Hochglanz und Homogenität geprägt ist, wirkt Labubu wie ein ästhetischer Gegenentwurf: roh, verspielt, unangepasst. Genau deshalb ist sie in Mode, Grafik und Markenkommunikation so kraftvoll.

Für Designer*innen und Marken bedeutet das: Charakterdesign ist kein bloßes Gimmick, sondern ein strategisches Mittel, um Werte, Haltung und Wiedererkennung zu kommunizieren. Labubu zeigt, wie stark visuelles Storytelling wirken kann – wenn man es ernst nimmt. Wer heute auffallen will, muss nicht immer lauter sein. Manchmal reicht es, mehr Persönlichkeit zu zeigen.

Weitere Impulse zur visuellen Gestaltung findest du auf unserer Design-Seite bei NABER Studios.

NABER STUDIOS IS A BERLIN BASED CREATIVE AGENCY WITH +9 YEARS OF EXPERIENCE IN DESIGN & PRODUCTION.

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