Eine der am häufigsten gestellten Fragen, die ich als Gründer von A3B zu hören bekomme, ist: Wie viel Kapital war nötig, um das Unternehmen zu starten?
Meine Reise mit A3B begann schon 2017, als mein Co-Founder Jacques und ich das Unternehmen gründeten. Wir wollten ein Modelabel aufbauen, das sich durch einzigartige Designs und hohe Qualität auszeichnet. Doch die Realität der Gründung und die damit verbundenen Kosten waren herausfordernder, als wir anfangs erwartet hatten.
Die ersten Schritte und das notwendige Startkapital
Als ich in die Modebranche einsteigen wollte, hatte ich zwar einige Jahre Berufserfahrung und bereits etwas Erspartes, aber ich unterschätzte die tatsächlichen Kosten des Aufbaus eines physischen Produkts. Ein erster Puffer von rund 5.000 € erschien mir machbar. Rückblickend war das jedoch naiv, denn die Ausgaben stiegen schnell über meine ursprünglichen Erwartungen hinaus.
Von den ersten Visitenkarten und Designkosten über Messereisen und Materialproben bis hin zu administrativen Gebühren – alles kostete mehr, als wir angenommen hatten. Insbesondere die ersten Schritte zur Produktentwicklung wurden zu großen Kostenfaktoren.
Wenn dich meine Anfänge und ersten Produkte interessieren, schau dir unbedingt mein Interview bei der BILD an.
- Erstellung von Schnittmustern und Größenanpassungen
- Lohnkosten für die ersten Musterproduktionen
- Materialkosten für Prototypen
- Verschicken von Promotion-Artikeln an Testimonials, Influencer und Prominente
- Kosten für Advertising (Ads, Promotion usw.)
Wir stellten schnell fest, dass ohne hochwertige Prototypen weder Markttests noch Crowdfunding-Kampagnen möglich sind. Dabei lief selten alles wie geplant – wir mussten mehrere Muster überarbeiten lassen und immer wieder Anpassungen vornehmen.
Ich kann hier nur empfehlen, einen großzügigen Puffer einzuplanen, um auch weniger gut laufende Kollektionen abzufangen und dennoch weitermachen zu können.
Die ersten großen Ausgabenblöcke und die Lektion der Flexibilität
Ich schätze, dass ich insgesamt etwa 10.000 € allein für die Erstellung und Anpassung der ersten professionellen Muster ausgegeben habe. Dazu kamen Gründungskosten, Reisekosten, Grafikdesign für die Marke sowie die Erstellung eines Fotoshootings und eines Videos für unsere Kampagne und Website.
Insgesamt beliefen sich die Kosten auf etwa 15.000 €, bevor wir überhaupt etwas verkaufen konnten.
Die Kosten im Griff behalten und strategische Entscheidungen treffen
Im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass es kostensparende Wege gibt, um die Ausgaben im Rahmen zu halten. Einige Gründer arbeiten zum Beispiel von zu Hause aus, verzichten auf ein Büro und erstellen die Muster selbst. Ich kann hier nur Arbeit mit professionellen Agenturen, die genau wissen was sie tun, empfehlen. So vermeidest du anfängliche Fehler und vorallem unnötige Kosten.
Natürlich ist der Kapitalbedarf auch stark vom Produkt abhängig. Manchmal ist es möglich, klein anzufangen und Kosten durch Eigenleistung zu reduzieren. Doch meine Erfahrung zeigt, dass es immer wieder unvorhergesehene Ausgaben gibt – in der Kalkulation sollte man daher Puffer für”Lehrgeld” einplanen.
Fazit: Ein solides Startkapital ist essentiell für die Gründung eines Modelabels
Ein Modelabe zu gründen, ist eine finanzielle Herausforderung, die ein starkes Fundament und Flexibilität verlangt. Die Anfangsinvestitionen sind höher, als viele erwarten, doch mit der richtigen Strategie und einem soliden Startkapital kann man sich erfolgreich in der Modebranche etablieren.
Sechs Monate nach dem Launch unseres Online-Shops habe ich ein Gefühl dafür bekommen, wie die monatlichen Kosten sich entwickeln und wann die ersten Einnahmen die Kosten decken könnten. Es ist ein langer Weg, aber ich habe das Vertrauen, dass wir mit A3B nachhaltig erfolgreich sein können – und hoffe, meine Erfahrung gibt anderen Gründern Mut und Klarheit für ihre eigene Reise.
Beste Grüße
Euer Jan
