Print lebt – und mehr denn je wird er strategisch eingesetzt, um Markenidentität erfahrbar zu machen. In einer Zeit, in der digitale Inhalte permanent fluktuieren, bieten Printmedien eine haptische, visuelle und konzeptionelle Konstanz. Ob Lookbook, Markenbroschüre oder Kundenmagazin: Editorial Design ist nicht nur ein Mittel zur Gestaltung, sondern Träger der Marken-DNA.
Markenstärke durch Print: Warum Printmedien Vertrauen und Wertigkeit schaffen
Printprodukte erzeugen eine Wirkung, die weit über den Moment hinausgeht. Ein hochwertiges Magazin oder ein sorgfältig gestaltetes Lookbook vermitteln Substanz, Sorgfalt und Markenbewusstsein. Anders als flüchtige digitale Inhalte bleiben Printprodukte bestehen, werden archiviert, weitergereicht oder als physisches Objekt wahrgenommen. Genau hierin liegt ihre strategische Kraft.
Marken, die auf Print setzen, positionieren sich bewusst jenseits des digitalen Stroms. Print bietet ihnen die Möglichkeit, Inhalte in einem kuratierten, entschleunigten Format zu inszenieren – ein Aspekt, der zunehmend an Bedeutung gewinnt. Studien zeigen, dass Printmedien ein höheres Maß an Vertrauen und Glaubwürdigkeit genießen als digitale Medien. Gerade bei hochwertigen Produkten oder erklärungsbedürftigen Dienstleistungen kann Print so ein entscheidendes Differenzierungsmerkmal sein.
Print eignet sich insbesondere für Touchpoints mit hoher emotionaler und visueller Wirkung – etwa bei Markteinführungen, Messeauftritten, im stationären Handel oder beim Versand von Direktmailings. Die physische Interaktion schafft eine tiefere Verbindung zur Marke und bleibt nachhaltig im Gedächtnis.
Editorial Design als DNA: Layout, Typografie und Struktur als Wiedererkennungsmerkmal
Professionelles Editorial Design ist weit mehr als ansprechendes Layout. Es ist ein System, das Struktur, Klarheit und Wiedererkennbarkeit schafft. Gestaltungselemente wie Rastersysteme, Farbkonzepte, Typografie und der Umgang mit Weißraum transportieren Markenwerte visuell – und machen diese konsistent erlebbar.
Ein starkes Editorial Design übersetzt die Corporate Identity in visuelle Regeln, die sich über verschiedene Formate und Publikationen hinweg anwenden lassen. So entsteht ein kohärentes Markenerlebnis – unabhängig davon, ob es sich um ein Image-Magazin, eine Produktbroschüre oder ein saisonales Lookbook handelt.
Gerade bei Marken mit einem diversifizierten Produktportfolio ist ein durchdachtes Editorial Design ein zentrales Werkzeug, um Kohärenz und Orientierung zu schaffen. Designer:innen und Kreativagenturen setzen es gezielt ein, um redaktionelle Inhalte, visuelle Sprache und Markenbotschaft zu einem einheitlichen System zu verschmelzen.
Material & Haptik: Wie Papier, Prägung und Farbe Markenbotschaften verstärken
Ein zentraler Vorteil von Print liegt in der sensorischen Qualität. Materialwahl, Oberflächenveredelung und Drucktechnik beeinflussen maßgeblich, wie eine Marke wahrgenommen wird. Hochwertiges Naturpapier, strukturierte Oberflächen, Prägungen oder Sonderfarben vermitteln Werte wie Authentizität, Innovation oder Handwerklichkeit.
So kann etwa ein mattes, ungestrichenes Papier Nachhaltigkeit kommunizieren, während Metallic-Prägungen oder Heißfolien eher für Luxus oder Technologieführerschaft stehen. Auch Farbwahl und Bindungstechnik tragen zur Gesamtwirkung bei – all diese Aspekte werden im Editorial Design gezielt orchestriert.
Die Haptik verstärkt die visuelle Botschaft und differenziert Printprodukte deutlich von digitalen Formaten. Für Marken, die physische Präsenz zeigen wollen – sei es im B2B- oder B2C-Bereich – ist dieser Aspekt ein strategischer Vorteil.
Konsistenz im Design: Einheitliche Systeme für Print & Digital schaffen
Auch wenn Printprodukte im Fokus stehen, muss Editorial Design medienübergreifend gedacht werden. Markenkommunikation findet heute in hybriden Systemen statt – Print und Digital bedingen und ergänzen einander. Daher ist es essenziell, dass Printprodukte nicht losgelöst, sondern als Teil eines konsistenten Designsystems entwickelt werden.
Ein Editorial Design-System, das auch digital anwendbar ist – etwa in interaktiven PDFs, Web-Magazinen oder Content-Marketing-Plattformen – erhöht die Reichweite und Relevanz der Inhalte. Einheitliche Designelemente stärken die visuelle Identität und vereinfachen den Produktionsprozess.
Designsysteme fördern nicht nur gestalterische Klarheit, sondern auch effiziente Workflows – insbesondere bei der Zusammenarbeit zwischen Agenturen, Inhouse-Teams und Druckdienstleistern. Tools wie Templates, Styleguides und dokumentierte Raster ermöglichen eine gleichbleibend hohe Qualität über alle Medien hinweg.
Print als Strategie: Wie Marken Print nutzen, um Haltung und Qualität zu kommunizieren
Print ist kein Anachronismus, sondern eine bewusste Entscheidung. Marken, die Print als Teil ihrer Strategie einsetzen, tun dies mit klarem Ziel: Sie wollen Haltung zeigen, Qualität vermitteln und Differenz schaffen. Editorial Design wird dabei zur gestalterischen Methode, um diese Werte sichtbar zu machen.
Beispiele dafür finden sich in Branchen wie Mode, Architektur, Food oder Kultur, wo Printmagazine oder Lookbooks gezielt zur Imagepflege eingesetzt werden. Sie kommunizieren Expertise, fördern Kundenbindung und stärken das Markenprofil auf emotionale wie rationale Weise.
Print schafft Vertrauen – und Vertrauen ist in Zeiten digitaler Reizüberflutung ein wertvolles Kapital. Deshalb lohnt es sich, Printmedien nicht als Zusatz, sondern als strategisches Instrument im Brand Design zu denken.



